Mittwoch, 15. September 2010

traum oder wirklichkeit?

ich stehe auf einem felsen, er ist sehr hoch. nur wenige cm vor mir geht es tief hinab, 10 meter, 20 meter, vielleicht auch mehr. es ist kalt, der wind heult laut und meine haare fliegen mir ins gesicht so dass ich nichts mehr sehe.
ich bin alleine, ganz alleine. es gibt keine zeit, es fühlt sich an wie im jenseits. ich gehe einen schritt vor. jetzt steh ich genau an der kante. als ich runterschaue, läuft mir ein schauer über den rücken. das meer peitscht gegen die felsen.
ich höre nichts außer den wellen und dem wind. nein, das stimmt nicht. ich höre noch eine stimme, aber wo kommt die her? eine stimme, die mir zuflüstert: 'Was machst du denn da?' Wonach sieht es wohl aus? 'Das ist es nicht wert!' Achja? was ist es nicht wert? was habe ich schon in diesem Leben?
Eine zweite Stimme: 'Du hast recht, spring!'
Die erste stimme meldet sich wieder: 'Ist dir klar was du dafür alles aufgibst?'
'Sie hat nichts, sie kann ruhig springen.'
'Denk dochmal an all' die schönen Momente.'
Im schnelldurchlauf geh ich die 15jahre meines lebens durch. ich finde vieles, sowohl schöne als auch weniger schöne erlebnisse und momente. Menschen, die mir viel bedeuten und die ich liebe. Die Tränen kommen mir auch und füllen meine Augen. Ist es das wirklich wert? Soll ich das aufgeben? Was würde mich noch erwarten?
'Vergiss es, das ist doch alles nichts. Andere haben viel mehr erlebt, die haben ein viel schöneres Leben.'
Das stimmt, und wie.
'Nein, das alles ist es wert. Denk an die Menschen, die dich lieben!'
Ja, aber.. - moment, welche menschen? es gibt keine menschen, die mich lieben und selbst wenn, dann werden es die paar auch verkraften.
'Genau, sie hat recht!'
'Hör auf dir so einen schwachsinn einzureden!'
'Das ist kein schwachsinn'
Hört auf, beide Stimmen verstummen.
Ich schaue nochmal nach unten, ich sehe bilder von verschiedenen momenten in meinem leben vor mir. Und ich entscheide dass es das nicht wert ist.
'Spring!' - und dann setze ich den einen fuß nach vorne und falle.
Noch während ich falle, spüre ich den wind und ich weiß, dass es die richtige entscheidung war.

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